Für das Softwareprojekt gilt es nun zu entscheiden, welche
Eigenschaften (Attribute) und Verhaltensweisen (Methoden) wichtig und
unbedingt erforderlich sind. Da in der
Anforderungsdefinition für diese Version festgelegt ist, daß nur eine
ganz simple genügt, genügen auch nur einige wenige Attribute und Methoden.
Dieser Schritt wird Abstraktion genannt.
Aufgabe: Bestimmen Sie für jedes Objekt
1. Welche Eigenschaften / Bestandteile hat es?
2. Was tut es, was kann man mit ihm tun?
a) Lampe:
1. Attribute |
- Farbe
- Durchmesser |
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2. Methoden |
- Einschalten
- Ausschalten |
b) Ampel: Gehäuse mit Lampen drin, ist für
die Grundfunktionen einer Ampel zuständig
1. Attribute |
- Kasten, grau
- Lampe, rot
- Lampe, gelb
- Lampe, grün |
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2. Methoden |
- Rot-Schalten
- Gelb-Schalten
- Grün-Schalten
- Abschalten |
c) Steuerung: soll die Anlage ein- und
ausschalten und die Schaltphasen steuern.
1. Attribute |
keine |
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2. Methoden |
- Start
- Stop |
Die sog. Standardmethoden, die jedes Objekt später
zu seiner Implementierung braucht, läßt man üblicherweise im
OOA-Modell weg.
Offensichtlich hängen die Objekte/Klassen irgendwie zusammen, was noch genauer untersucht werden muß. Zunächst kann
man sagen, die Ampel hat Lampen und sie wird von der Steuerung
geschaltet.
Das Endergebnis der OOA ist die allgemeine
Beschreibung des Systems in mehreren Klassen.
Die Klassen enthalten also nur die Attribute in Form
von Daten und Methoden in Form von Algorithmen.
Beim genauen Hinsehen erkennt man, daß in dieser
Klassenbeschreibung überhaupt nichts darüber ausgesagt wird, wie denn die
Lampe auf den Bildschirm kommt und wie sie aussieht. Das ist beabsichtigt
und wird in einem gesonderten Schritt erledigt.
Regel: In
der OOA wird nur das nackte Datenmodell als sog. Fachklasse
beschrieben.
Damit wird eine Trennung zwischen dem Modell und der Darstellung auf
dem Bildschirm erreicht, so daß man völlig unterschiedliche
Darstellungen wählen kann, ohne die Datenklasse ändern zu müssen.
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Abstraktion
Standard-methoden
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