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Der Analyseprozeß - Kurzanleitung

S. Spolwig

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Hinweis: Dieses ist die Kurzfassung des Kapitels. Den ausführlichen Text finden Sie hier.

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zur Vertiefung

Analyseprozeß

Ziel des Analyseprozesses ist es, ein System von Objekten zu finden und zu arrangieren, die im gemeinsamen Zusammenspiel das reale System (Fachkonzept) abbilden und die gestellte Aufgabe mit verteilten Verantwortlichkeiten erledigen.

Die Grundregel lautet: 

zeigefinger     Das einzige Strukturierungsmittel ist das Objekt.

Um die abzubildenden Objekte zu finden, bieten sich zwei praktisch bewährte Methoden an, die einzeln oder auch zusammen angewendet werden können:

A.  Analyse und Gestaltung der Bedienungsoberfläche

Eine sorgfältige Analyse und Gestaltung der Bedienungsoberfläche gibt Aufschlüsse über die im System beteiligten Objekte. Dazu ist es nicht schlecht, zunächst einen Entwurf aller Bildschirme, die das System zeigt, anzufertigen. Häufig sind Gegenstände grafisch dargestellt, die Objekte des Systems repräsentieren, z.B. Schachbrett und Figuren, aber auch Buttons, Eingabefelder, Menüs für die Bedienung. Ein- und Ausgaben weisen auf Geräte, Baugruppen, Teile aus der Realwelt hin, z. B. in der Simulation eines Fahrkartenautomaten, Geldwechslers u. ä. Von dieser Methode wurde beim Programm FAHRSCHEINAUTOMAT mit gutem Erfolg Gebrauch gemacht, weil sie sich insbesondere bei Simulationen anbietet.

Die gefundenen vorläufigen Objekte sollen in zwei Gruppen geteilt werden: GUI-Objekte zur Bedienung und Systemsteuerung und die Objekte, die das eigentliche Anwendungsproblem abbilden, nämlich die der Fachklassen.

GUI-Objekte Objekte der Fachklassen
 * Münzeinwurf
 * Cancel-Button
 * Tarifwähler
   ...
 * Fahrschein
 * Fünfmark
 * Zweimark
 * Groschen
  ...

Finden von Objekten am Beispiel Fahrscheinautomat

 




Analyseziele

 

 

 

 

Objekte

 

 

 

 

 

 

 

MVC
Model-View-Controller

B.  Textanalyse der Anforderungsdefinition

Als eine gut geeignete Methode wird für den Unterricht empfohlen, den Text der Anforderungsdefinition auf Nomen und Nominalsätze als Kandidaten für Objekte und auf Verben als Kandidaten für die Operationen zu untersuchen.

1.  Bestimmung der Klassen: Welche Objekte gibt es im System?
  • Hauptwörter heraussuchen und auflisten ==> potenzielle Objekte ==> Klassen

2.  Gefundene Objekte/Klassen modellieren

a)  Welche Attribute haben sie?

    Attribute kann man aus der Sicht des einzelnen Objekts finden. 

  • Hauptwörter, Eigenschaftswörter heraussuchen und auflisten ==> potenzielle Attribute
  • zuordnen

b) Welche Methoden sollen die Objekte haben?

Was tun sie, was kann man mit ihnen tun?

Es ist die Frage zu beantworten, welches Wissen die Objekte haben und für welche Operationen sie deshalb zuständig sind. 

zeigefinger     Wer eine Information speichert, erhält die Operationen zur Manipulation

  • Verben, die irgendwelche Aktionen beschreiben heraussuchen und auflisten ==> potenzielle Methoden.

  • zuordnen

3Bestimmung der Verknüpfung zwischen den Klassen: Wo kann ich was erben,
     wessen  Dienste brauche ich?

Sofern Hilfsmittel von einer anderen Klasse benötigt werden, liegt zwischen ihnen eine Beziehung vor.

  1. Verbinden Sie im ersten Schritt diese Klassen durch eine bidirektionale Assoziation
     

  2. Art der Beziehung untersuchen:

    a) Liegt eine Vererbung vor? 

    b) Liegt eine Aggregation oder Assoziation vor?

    c) Notieren Sie bei Assoziationen an der Klasse K2, mit wie vielen Objekten
        der Klasse K1 ein Objekt der Klasse K1 in Verbindung stehen kann und umgekehrt
        (s. --> Kardinalitäten).
        Daraus ergeben sich Rückschlüsse, ob eine zusätzliche Containerklasse
        gebraucht wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beziehungen

 

 

 

Vererbung

Aggregation

Assoziation

Kardinalitäten


©   05. Okt 08    Siegfried Spolwig
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