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Fahrscheinautomat
- Reengineering -

S. Spolwig
 

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Die Situation

Die Republik Molwanien verfügt über ein kleines, aber marodes Verkehrssystem. Praktisch bezahlt niemand das Fahrgeld, weil die die Billetverkäufer lieber mit ihren Freunden im Kaffeehaus sitzen, statt in den traditionellen Kiosken auf Kunden zu warten.

Die Regierung von Molwanien will diesem Mißstand ein Ende bereiten und gleichzeitig von dem anschwellenden Touristenboom profitieren1). Sie hat deshalb weitreichende Beschlüsse gefaßt:

  1. Errichtung eines Ministerium für Aufstellung, Betrieb und Wartung von öffentlichen Fahrscheinautomaten (MfABuWvöFsa) mit Sitz in Lutenblag.

  2. Einsetzen von 17 parlamentarischen Ausschüssen (jede vertretene Fraktion einer) zu Ermittlung gerechter Fahrpreise und einen Ausschuß zur Prüfung der Möglichkeiten der Umschulung der dann arbeitslosen Billetverkäufern zu Kellnern.

  3. Stillschweigendes Akzeptieren des EURO aus praktischen Gründen als Zweitwährung, da sowieso jedermann schwarze Euros hat.
    (aktueller Tageskurs: 1 EU = 11.500.000 Strubl)

Das MfABuWvöFsa hat als Sofortmaßnahme eine Ausschreibung für Fahrscheinautomaten auf den Weg gebracht. Es soll eine Software entwickelt werden, die den Automaten zunächst auf einem Computerbildschirm simuliert. Dabei sind aber die Bedingungen wie in der Wirklichkeit einzuhalten. Nach einer erfolgreichen Testphase würde dann der Automat als reale Maschine produziert werden.
 

Die Aufgabe

Die Firma "OSZ-Soft" hatte 1998 bereits einen Fahrscheinautomaten entwickelt und will ein Angebot abgeben. Geschäftsleitung und Chefprogrammierer entscheiden, daß keine Neuentwicklung erforderlich ist, sondern daß das alte Programm auf Euro umgestellt werden kann, da die Funktionalität im Prinzip die gleiche ist.
 

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1) vgl. Santo Cilauro u.a.: Molwanien. Land des schadhaften Lächelns.
 


©  05. Oktober 2008    Siegfried Spolwig