Didaktische Grundpositionen
Ein Konzept für einen modernen Informatikunterricht muss aktuell und dauerhaft sein.
Schülerinnen und Schülern sollen keine fertigen
Lösungen nachvollziehen. Vielmehr sollen sie weitestgehend aktiv
an der Konstruktion des Wissens teilhaben. Dafür müssen
Lernarrangements gestaltet werden, die den konstruktiven Nachvollzug prinzipieller
Ideen möglich machen.
Ein solcher exemplarischer und genetischer Ansatz fördert die Selbstständigkeit
des Lernens.
Objektorientierung bedeutet
Klassen und Objekte
+ Vererbung
+ Kommunikation mit Nachrichten
Ausgangspunkt für das didaktische Konzept »Stifte und Mäuse« ist eine kleine, überschaubare Klassenbibliothek, die im Verlauf des Unterrichts stetig ergänzt wird.
Die ersten Unterrichtsprojekte zur OOP haben zum Ziel, die objektorientierte
Klassenbibliothek »Stifte und Mäuse« kennenzulernen.
Die Schülerinnen und Schüler arbeiten mit den Basisklassen der Bibliothek,
um zunächst einfache Zeichnungen zu erstellen. Die grundlegenden Begriffe
Objekt, Klasse und Nachricht werden erarbeitet. Die Vererbung wird als Klassenstruktur
zunächst beobachtet.
Auch die klassischen Kontrollstrukturen werden in den ersten Beispielen geübt
und mit der Einführung von Kontrollstrukturen in die Programme lassen sich
bereits motivierende Ergebnisse erzielen.
Die Verwendung fertiger Bausteine (Klassen),
die Entwicklung eigener Klassen und deren Aufbewahrung in Klassenbibliotheken
gehört zu diesen Grundideen eines objektorientierten Ansatzes.
Die Konstruktion und Wiederverwendung von Klassen ist ein Schlüsselkonzept
objektorientierter Programmierung und sollte damit auch wesentlicher Bestandteil
eines objektorientierten Informatikunterrichts sein.
Ein weiteres Konstruktionsmerkmal der Klassenbibliothek »Stifte und Mäuse« ist darin zu sehen, dass die Basisklassen in »Sum–Kern« bereits ein einfaches objektorientiertes Modell eines Computers beschreiben. Damit ist dieses Modell gut geeignet, die Begriffe Objekt, Klasse und Nachricht zu erläutern. Die Idee der Klassifizierung in der objektorientierten Beschreibung wird offensichtlich. Man beschreibt keinen bestimmten Computer, sondern klassifiziert seine Bausteine und deren Eigenschaften.
Die Erweiterung der Basisklassen zu einer eigenen Klassenbibliothek ist wesentlicher Bestandteil des didaktischen Konzepts.