Mögliche Inhalte der Schulinformatik
Im folgenden ist ein Vorschlag über Inhalte für einen neuen
Rahmenplan aufgelistet.
Treffen Sie eine Auswahl oder notwendige Ergänzung aus Ihrer Sicht, was
unter dem Heymann'schen Konzept des allgemeinbildenden Beitrags in einem
solchen Plan enthalten sein soll!
" ... Ein Lernbereich muss längerfristig Gültigkeit behalten,
eine möglichst zu anderen Lernbereichen disjunkte Menge umfassen und
längerfristig Bedeutung für den (zukünftigen) Lebensbereich der
Schüler besitzen.
Als Lernbereiche für die Schulinformatik erscheinen daher die
folgenden Beschreibungen mit den zugeordneten Begriffen geeignet:
- Strukturierungs- und Modellierungstechniken
- Modularisierung
- Hierarchisierung
- Entwurfsparadigmen
- Prozeß der Modellbildung
- Orthogonalisierung?
- Analysetechniken?
- Datenmodelle der Abstraktion
- Bäume
- Listen
- Mengen
- Relationen
- Graphen
- Automaten
- Algorithmik
- Programmierkonzepte
- Standardalgorithmen
- Weitere Algorithmen
- Verifikation
- Komplexität
- Information und Sprache
- Informationsbegriff und -systeme
- Kommunikationsbegriff und -systeme
- Sprachen - Syntax und Semantik
- Aussagen- und Prädikatenlogik
- Muster
Anmerkung: Der Bezug informatischer Methoden und
Arbeitsweisen zu ihren Auswirkungen auf Bereiche der sozio-kulturellen
Umgebung wird interdependent innerhalb der obigen Lernbereiche hergestellt
und erfordert daher keinen eigenen Lernbereich.
- Oberstufe (Jgst. 11-13)
- Einführung in grundlegende Methoden und Denkweisen der
Informatik (11.1)
Dieser Kurs soll ein allen Schülern gemeinsames Ausgangsniveau
legen und den Schülern Einblicke in alle (für die Oberstufe
relevanten) Bereiche der Informatik gewähren.
- Datenmodelle und Konzepte der Abstraktion (11.2)
Zu exemplarischen Problemen werden von den Schülern Abstraktionen
(Datenmodelle) entwickelt, Verfahren zur Manipulation dieser
Modelle (Algorithmen) konstruiert und mit Hilfe von
Programmiersprachen Lösungen ermittelt. In diesem Kurs
werden schwerpunktmäßig grundlegende Datenmodelle,
Algorithmen und Methoden der Informatik behandelt. Datenstrukturen
einer Programmiersprache werden erlernt.
- Wissenstechnik (12)
Die Wissenstechnik umfasst die Informatik-Teilgebiete
"Datenbanksysteme", "Informationssysteme",
"objektorientierte Programmierung",
"Expertensysteme" und "Hypermedia".
Interdisziplinär werden wissenstechnische Systeme im Rahmen des
Bemühens um Effizienz, Risikoarmut und Verantwortbarkeit
behandelt. Die Betonung liegt bei den Modellierungstechniken der
Informatik.
- Kerninformatik (12)
In diesem Kurs werden Gegenstände der technischen, theoretischen
und praktischen Informatik problematisiert. Der Schwerpunkt liegt
auf den Konzepten der praktischen Informatik zu Betriebssystemen,
Rechnerorganisation und -architektur sowie Übersetzerbau.
Grundlagenfragen aus der Theoretischen Informatik werden zur
Beurteilung von Möglichkeiten und Grenzen der informatischen
Technik herangezogen.
- Wahlinhalte (13)
Wahlinhalte zu den folgenden Gegenständen sollen auf den
erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten aufbauen, müssen aber in
sich abgeschlossene Gebiete darstellen. Sie sind so
auszuwählen, dass eine möglichst variationsreiche Ausbildung der
Schüler erfolgt.
- Objektorientierte Programmierung
- Ereignisgesteuerte Programmierung
- Neuronale Netze
- Mikroprozessoren
- Rechnerarchitektur
- Computergrafik
- Informatik und Gesellschaft
- Künstliche Intelligenz
- Informatik und Umweltschutz
- Geschichte der Informatik
- Spezifische Anwendungen der Informatik
- Prozesssteuerung
- Mustersuche- und Verarbeitung
- Simulation und Modellbildung "
Quelle: Ausriss aus M. Thomas, Inhalte der Schulinformatik. |