Timur Öztürk                                                                                                                                            19.11.02

Referat

 

Die Gegenposition von Bartke und Maurer

Thema: Die Einführung des Schulfachs Informatik als Pflichtfach an den Schulen und als Wahlmöglichkeit für einen Leistungskurs zum Abitur.

Um das Fach Informatik an allgemein bildenden Schulen unterrichten zu können muss zunächst festgelegt werden, welche Themenbereiche relevant sind und was konkret den Schülern beigebracht bzw. vermittelt werden soll. Hierzu gibt es einige (wage) Formulierungen (z.B. der vorgestellte Rahmenplan von Bremen), die undeutlich Auskunft geben darüber, was denn in Informatik an den Schulen unterrichtet werden soll. Die Herren Bartke und Maurer nehmen eine Gegenposition dazu ein. Besonders die Empfehlungen aus dem Fachbereich 7 der Gesellschaft für Informatik (GI) fordern ihrer Meinung nach zum Widerspruch heraus.

Gesamtkonzept der informatischen Bildung

Durch den GI-Fachausschuß 7.3 wurde ein „Gesamtkonzept der informatischen Bildung“ ausdiskutiert. In der Zusammenfassung (Zeistschrift: LOGIN) fand Peter Bartke fast keine zustimmungsfähige Aussage und gelangte zu folgendem Gesamturteil in Stichworten:

Fachleute der GI sollten sich langsam einmischen - solange noch kein größerer Flurschaden angerichtet ist.

Informatische Bildung und Medienerziehung

Dies ist eine Empfehlung der GI für die „Informatische Bildung in Schulen“. Die in dem Text formulierten Empfehlungen richten sich an diejenigen die mit der Planung und Umsetzung schulischer Bildung befasst sind. Es wird gesagt, dass ein grundlegendes Verständnis für den Umgang und die Nutzung computerbasierter Medien heutzutage unbedingt erforderlich ist. Allerdings sollte dieses über die Bedienung von Oberflächen und deren Anwendung hinaus gehen. Dafür ist es, so heißt es, unverzichtbar, ein tiefergehendes informatisches Verständnis bereits in den Sekundarstufen I und II zu vermitteln und zu fördern.

„Wir verstehen "informatische Bildung" als das Ergebnis von Lernprozessen, in denen Grundlagen, Methoden, Anwendungen, Arbeitsweisen und die gesellschaftliche Bedeutung von Informations- und Kommunikationstechnologien erschlossen werden sollen.“

Thesen zum Informatikunterricht der Oberstufe

Folgende Thesen sollen Anregung geben und sind für die Entwicklung von  Alternativen zu den Empfehlungen der GI gedacht.

Das Anspruchsniveau sollte mit dem der bestehenden naturwissenschaftlichen Fächer (Mathe, Physik, Chemie) vergleichbar sein.

Die Inhalte sollten zeitlich unabhängig sein und von modischen Entwicklungen freigehalten werden.

Die sprachliche Erziehung zu präzisen Formulierungen wird gefördert und ein wichtiger Beitrag zur Schulung des Denkens und der sprachlichen Fähigkeiten geleistet.

Wichtigste Aufgabe der Informatik-Didaktik ist die Analyse geeigneter Themen und deren Reduktion auf Schulniveau mit Blick auf das Wesentliche.

Objektorientierung sollte nach einer soliden Grundausbildung kommen.

Zur Bestimmung des Anwendungsumfeldes soll ein genauer Blick auf z.B. die Fächer Chemie und Physik helfen. Aktuelle Entwicklungen im Umfeld der Informatik sollen nicht die eigentlichen Themen verdrängen.

Modethemen wie z.B. Netzwerke, Webdesign, Multimedia usw. sollen nicht Teile des Unterrichts sein, da sie zu speziell und zu kompliziert sind.

Bei der Auswahl der Programmiersprachen soll die Schule den Modesprachen wiederstehen. Aufgrund der Schnelllebigkeit dürfen sich Hardware- und Softwareentwicklungen nicht inhaltlich auf die Themen des Unterrichts auswirken.

Textauszeichnungssprachen wie z.B. HTML sollen im Informatikunterricht nicht vorkommen und der Umgang mit Anwendungsprogrammen hat dort ebenfalls nichts zu suchen.

Das Schulfach Informatik soll Grundeinsichten und –qualifikationen vermitteln und somit seinen Beitrag zur Berufsvorbereitung leisten.

In der angewandten Unterrichtsmethodik sollte die Benutzung des Rechners auf die unbedingt nötigen Anteile beschränkt werden.

Fächerübergreifender Unterricht sollte frühestens, wenn überhaupt, nach dem zweiten Jahr durchgeführt werden.

Nach fundamentalen Einsichten könnte man Bezüge zu gesellschaftlichen Auswirkungen herstellen.

Der von der GI geprägte Begriff des "Informatiksystems" eignet sich nicht als Abstraktion für die Beschreibung von Zielen und Inhalten des Informatikunterrichts.

Informatik sollte, so wie alle anderen Schulfächer auch, zur Allgemeinbildung beitragen.

Der Rechnereinsatz allgemein wird kritisiert, er führe zu einer Absenkung des Niveaus in den Grundfertigkeiten.

Administration sollte schulunabhängig sein.