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Informatik

Software Engineering 
Allgemeine Prinzipien bei der Entwicklung von Softwaresystemen

Hartmut Härtl

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Folgende allgemeinen Prinzipien sollten bei der Entwicklung von Softwaresystemen beachtet werden

Abstraktion Hervorhebung des Wesentlichen, absehen von speziellen, untergeordneten Details, erkennen gleicher Merkmal

Hierarchisierung

Anordnung der Elemente in einer Rangordnung. Elemente gleicher Rangordnung stehen auf derselben Stufe und bilden eine Schicht oder Ebene.
Grundsatz: Innerhalb der Hierarchie dürfen keine zirkulären Beziehungen auftreten

Modularisierung

"Modularisierung" ist ein allgemeines Prinzip aus den Ingenieurwissenschaften und dient insbesondere der Erzeugung überschaubarer Systeme, deren Komponenten unter Umständen auch in anderen Systemen wiederverwendet werden können.

Auf die Softwareentwicklung angewandt fordert dieses Prinzip die Aufteilung des Systems in überschaubare Teile, mit klar definierten Schnittstellen.

Dabei sollen einzelne Module ausgetauscht oder geändert werden können, ohne dass Veränderungen im übrigen System erforderlich sind.

Lokalität Alle wichtigen Informationen, die zu derselben Situation gehören, sind an einem Platz vorhanden. Optimale Lokalität liegt vor, wenn die jeweils benötigten Informationen auf einer Seite stehen. Lokalität ist damit auch ein Strukturierungsprinzip.

integrierte
Dokmentation
Ein Software-System besteht aus "Programmcode und Dokumentation" und ist letztlich nur so gut wie diese. Die Dokumentation muss integraler Bestandteil der Softwareentwicklung sein.


Bei der Realisierung unseres Projektes sind des weiteren folgende Prinzipien strikt einzuhalten:

Geheimnisprinzip s. Arbeitsblatt
Standardisierung Einheitliches Erscheinungsbild von Dokumenten und Programmen (Einhaltung der Programmierrichtlinien.)
Einhaltung betrieblicher und überbetrieblicher Konventionen und Normen.
 

Beispiel

Prinzip

Methode

Verfahren

 

 

Abstraktion

Klassenbildung und Vererbung

Modularisierung


Standardisierung





Beschreibung aller Klassen und ihrer Beziehungen in einem Diagramm.

Implementierung jeder Klasse in einer eigenen Unit.

Festlegung von Gestaltungsrichtlinien für Spezifikationen, Vergabe von Bezeichnern etc., Formulierung und organisation eines Verfahrens zur Qualitätskontrolle.


Definitionen

Prinzipien sind (allgemeine) Grundsätze, die wir unserem Handeln zugrunde legen. Sie bilden eine theoretische Grundlage und werden aus der Erfahrung und Erkenntnis hergeleitet und durch diese bestätigt. (Prinzipien sagen nichts darüber aus, wie man sie bezogen auf einen konkreten Fall auch erreichen kann.)

Methoden sind planmäßig angewandte und begründete Vorgehensweisen zur Erreichung von festgelegten Zielen. (Methoden machen Prinzipien anwendbar.)

Verfahren sind ausführbare Vorschriften oder Anweisungen zum gezielten Einsatz von Methoden. Verfahren beinhalten i.d.R. klare Vorschriften oder Handlungsanweisungen zur Behandlung bestimmter Problemklassen. Die Abgrenzung zu Methoden ist oft fließend. In der Literatur werden beide Begriffe oft Synonym verwendet.

Werzeuge (Tools) dienen zur Unterstützung von Methoden oder Verfahren.

Technik: Konsistente Anwendung von Prinzipien, Methoden und Verfahren.

 

Literatur:

Balzert, Helmut: Lehrbuch der Software-Technik, Band 1, Software-Entwicklung; 1999
Heidelberg; Berlin; Oxford: Spektrum Akademischer Verlag 1996


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© 05. Oktober 2008    Hartmut Härtl