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"Lernziele und -inhalte der Datenverarbeitung sollen integrativ mit anderen Fächern
vermittelt werden" 
(Rahmenplan Groß- und Außenhandel, 1996)
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2.2.1  Integrativer Unterricht

Der Anspruch

Integrativer Unterricht bedeutet eigentlich

     Fachinhalte von Rechnungswesen, BWL u. a.
+  Fachinhalte von DV
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=  Integrativer Unterricht


Dazu einige Beispiele wie es sein könnte

Inhalte Wirtschaftslehre Inhalte Informationsverarbeitung
Bargeldloser Zahlungsverkehr

- Überweisung
- Buchung

- MeChip, codierte Überweisung
- E-Cash, Cyber-Cash, SET-Verfahren,
   Mißbrauchsmöglichkeiten
- Datensicherheit, Verschlüsselungsverfahren
- Kryptographie
Warenwirtschaftssystem

- Pennerliste ausdrucken
- interpretieren
- kaufmännische Entscheidungen


Pennerliste ist noch nicht im System:

- Welche Informationen will der Benutzer?
- Welche Dateien müssen verknüpft werden?
- Welche Schlüsselfelder ansprechen?
- Wie bekomme ich die Liste richtig sortiert?
- Wie sind Menüs umzugestalten usw.

 

Ziele sind also
Kaufmännisch handeln,
dazu ein

WWS benutzen

DV-Kenntnisse einsetzen, sachverständig mit der Datenbankseite des WWS umgehen

WWS gestalten

 

Die Wirklichkeit

Der Rahmenplan ist gefüllt mit

  • wirtschaftlichen Fachinhalten          :  für 3 Jahre.

  • DV/Informatik-Inhalte insgesamt  :  14 Stunden (!)

Daneben werden "Berufsbezogene Anwendungen" genannt, in denen keinerlei Hinweise auf DV-Fachinhalte gegeben werden.

Integrativer Unterricht nach Art solcher Rahmenpläne ist blanker Euphemismus und Etikettenschwindel.


Folgerungen und Forderungen

  • Fachspezifische und informatische DV-Inhalte und Ziele lassen sich im integrativen Unterricht nicht oder kaum vermitteln.

Deshalb

  • Kooperativer statt integrativer Unterricht

  • DV-Inhalte als fakultativer Unterricht mit DV-Lehrern in enger inhaltlicher Kooperation mit anderen Fächern

  • Computereinsatz als Werkzeug in anderen Fächern unter den üblichen Kriterien des Medieneinsatzes (Effizienz, Kosten/Nutzen, Angemessenheit)

 

Didaktische Grundpositionen

©  Sept. 1997    Siegfried Spolwig

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